Fast am Ende des Ortes Laßbruch kommen Sie an einer schön gestalteten Gartenanlage vorbei – Die alte Scheune grenzt direkt an den Garten an. Wandern Sie nun weiter Richtung Maßbruch/Almena bis zur ersten Abbiegung auf der linken Seite in Richtung Nüllberg (Restaurant Breidingsberg).
Der kleine gelbe Punkt in der Karte markiert Ihren aktuellen Standort
Wegbeschreibung:
Von der Scheune aus geht es weiter in Richtung Almena, wir biegen bei nächster Gelegenheit links ab in den Feldweg. Dort gehen Sie den Weg hoch bis zum Wald und finden auf der linken Hand an einer Schranke die nächste Station.
Ernte
Korn, das in die Erde
(Evangelisches Gesangbuch 98)
Sacrefleur
Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt,
Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt – Liebe lebt auf, die längst erstorben schien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab,
wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab.
Jesus ist tot. Wie sollte er noch fliehn?
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
Im Gestein verloren Gottes Samenkorn,
unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn –
hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien:
Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
Eva
Ich bin Eva. Das bedeutet „Mutter alles Lebendigen“. Es heißt, ich hätte den Mann verführt und sei schuld an allem Übel. Aber stimmt das? Ja, ich habe mich verführen lassen. Als die Schlange mir die Frucht anbot, habe ich davon gegessen. War das Sünde? War das gar der Anfang aller Sünden? Ich glaube nicht. Vielleicht war es der Wunsch, erwachsen zu werden, eigene Wege zu gehen, eigene Entscheidungen zu treffen – auch, wenn sie manchmal falsch sind. Die Frucht hat mich und Adam erwachsen werden lassen: Vorher waren wir wie Kinder, die sich um nichts kümmern mussten. Jetzt weiß ich, dass ich selbstständig handeln und denken kann – aber auch, dass alles, was ich tue, Konsequenzen hat. Alles im Leben hat zwei Seiten – mindestens.
Adam und ich haben unsere Entscheidung teuer bezahlt. Gott hat uns aus dem Paradies vertrieben. Unser Leben ist nicht mehr so leicht, so unschuldig und unbeschwert wie am Anfang, dort im Garten Eden. Jetzt müssen wir uns bekleiden, unsere Nacktheit bedecken. Das Leben ist mühsam geworden. Das Feld bebauen, Kinder bekommen, sich um so viele Dinge kümmern – das Kostet Kraft und Gedanken. Aber es ist unser Leben und es ist unser Weg. Wir bleiben nicht stehen, es geht vorwärts. Wir treffen Entscheidungen, machen Fehler und lernen daraus. Wir sind jetzt verantwortlich für uns und unsere Familie. Unsere Kinder, die wir im Garten niemals gehabt hätten: denn mit der Sterblichkeit kam auch, das Adam und ich neues Leben erschaffen und Kinder bekommen können. Bei allen Mühen unseres Lebens ist es doch auch ein großes Geschenk, die Liebe unserer Familie zu spüren.
Eva bedeutet „Mutter alles Lebendigen“. Ich trage diesen Namen gern. Nicht nur, weil es schön ist, Leben zu schaffen. Auch, weil er mich, hier im Leben jenseits von Eden, an Gottes Nähe erinnert, denn: Wo das Leben ist, da ist Gott.
Judith Filitz; aus „Pilgern in Lippe – der Seele Zeit geben“
Nehmen Sie sich nun einen Moment Zeit für Stille…
Über das Leben staunen
Gott,
manchmal fällt es mir wie Schuppen
von den Augen:
Wie schön das Leben ist.
Was für ein Geschenk es ist. jeden Morgen aufzuwachen,
die Kraft des neuen Tages zu spüren,
Sonne und Licht.
Brot und Butter zu schmecken,
das Haus zu verlassen,
um dann wieder heimzukehren.
Gott,
manchmal fällt es mir wie Schuppen
von den Augen:
Wie schön das Leben ist.
Dann ist es so leicht „Danke“ zu sagen,
heiter und zufrieden seine Wege zu ziehen,
gelassen nach vorne zu schauen.
Gott,
manchmal fällt es mir wie Schuppen
von den Augen:
Für Momente ahne ich, wie nah Du bist.
Ich danke Dir!
Amen
Antje Rösener; aus „Pilgern in Lippe – der Seele Zeit geben“
Worüber konnten Sie in den letzten Tagen staunen?
Wo haben Sie das Leben und Gottes Nähe gespürt?