Rund um die Kirche

Tradition erleben

Unsere Kirche


Unsere Kirche blickt auf eine lange Tradition zurück. So sind die ersten Aufzeichnung einer Silixer Kirche aus dem Jahr 1267 belegt. Ingesamt vier Mal wurde die Kirche seitdem umgebaut oder restauriert, sodass von ihrem ursprünglichen Bauwerk nichts mehr vorhanden ist. Der älteste noch bestehende Teil ist wohl der Kirchturm, der auf das Jahr 1501 zurück geht und somit zu den ältesten Bauwerken im Extertal zählt. Klar, darauf und auf ein Weihwasserbecken aus dieser Zeit, sind wir besonders stolz. Lernen Sie unsere Kirche auf diesen Seiten genauer kennen oder überzeugen Sie sich selbst von ihrer Schönheit bei einem Besuch eines Gottesdienstes – vielleicht schon am nächsten Sonntag? Wir freuen uns auf Sie...

Historie des Kirchengebäudes


Bau der ersten Silixer Kirche

Über die erste Kirche in Silixen ist historisch wenig bekannt. Außer dem Datum gibt es keinerlei Aufzeichnung des Gebäudes. Ein einziger Hinweis geht aus einer Urkunde hervor, in der festgeschrieben wurde, dass die Pfarre von der Äbtistin Gisela von Möllenbeck an Lutbert von Eidenhausen ging. 

Errichtung des Turms

Im Jahr 1501 wurde der Turm, wie wir ihn heute kennen, erbaut. Das Datum des Baus war lange Zeit unklar, bis 1999 durch Herrn Willi Schirmacher die Entdeckung eines Steinmetzzeichens das Erbauungsjahr auf das Jahr 1501 festgesetzt werden konnte. Der Kirchturm ist demnach eines der ältesten erhaltenen Gebäude im Extertal.

Erneuerung des Kirchenschiffs

Da das damalige Kirchenschiff baufällig geworden war, wurde im Jahr 1792 ein Neubau in Planung gegeben. Nach einigen Vorschlägen für die Beschaffenheit des Daches, wurde am Ende ein Bohlenlamellendach gewählt, welches die Baukosten mäachtig in die Höhe trieb, aber für seine Festigkeit bekannt war. 


Zeichnung:  Emil Zeiß (* 2. Juli 1833 in Stapelage,  † 14. April 1910 in Schwalenberg) Pfarrer in Barntrup und Maler.

Umbau

Bedingt durch einen Umbau im Jahr 1954 wurde dem Gebäude noch ein Chorraum hinzugefügt. Aufwendige Erneuerung an Fenster, Türen und Inneneirichtung, sowie eine Heizungsanlage wurden ebenfalls vorgenommen. Die Deckenmalereien wurden vollständig entfernt. Der Turm blieb weitestgehend original erhalten, nur kleinere Verzierungen unterhalb des Daches wurden entfernt und die Nordtür ersetzt (siehe Foto).

Sanierungsarbeiten

Im Jahr 1999 wurde die Kirche umfassend statisch saniert. In diesem Zuge konnte Herr Schirrmacher die aufgestellten Gerüstbauten dazu nutzen, die Kirchturmmauern etwas genauer zu untersuchen. Dabei fand er Steinmetzarbeiten aus dem 1501, welche auf das Erbauungsjahr des Turmes hindeuteten. Die Bilder finden Sie weiter unten auf dieser Seite. 


Foto: Maik Schönebäumer

Historische Bilder unserer Kirche


Zur Entdeckung des Baujahres


Schriftliche Angaben über das Alter des Silixer Kirchengebäudes liegen nur über das Kirchenschiff vor.

Es wurde 1802/03 neu erbaut und 1954 in den heutigen Zustand umgebaut. Im Rahmen der damaligen Baumaßnahmen wurde der Turm der Kirche nicht neu errichtet. Bisher gab es über sein Alter nur Vermutungen. Im August 1999 gelang es, diese Frage zu klären.

Unsere Kirche wurde 1999 statisch saniert, und dazu war es erforderlich, die gesamte Kirche mit einem Gerüst zu versehen. Dieses Gerüst ermöglichte es mir (Anm.: Willi K. Schirrmacher), das Bauwerk – auch an sonst unzugänglichen Stellen – aus kürzester Distanz zu untersuchen. Dabei machte ich eine besonders interessante Entdeckung: an vielen bearbeiteten Steinen des Turmes befinden sich Steinmetzzeichen. Es konnten über 30 Zeichen festgestellt werden. Dabei muss man berücksichtigen, dass pro Stein nur ein Zeichen durch den Steinmetz als Herstellungsnachweis eingehauen wurde. Sichtbar sind z. B. an den Turmecken aber nur zwei von sechs Seiten eines Steines. Etwa 2/3 der Zeichen sind also in diesem Bereich nicht sichtbar.

Leicht zugänglich und gut erkennbar sind zwei Zeichen an den behauenen Steinen des Türrahmens der Tür zur Turmtreppe.

Am Kirchturm findet man die Zeichen dreier Steinmetze.

Steinmetzzeichen können dazu beitragen, das Alter eines Bauwerkes zu bestimmen. Nach Abschluss der Ausbildung wurde in früheren Jahrhunderten jedem Steinmetz ein Steinmetzzeichen verliehen, das niemand sonst benutzen durfte.

Deshalb ist es möglich, den Anfertigungszeitpunkt von Steinmetzarbeiten auf einige Jahrzehnte genau (Zeit in der ein Steinmetz gearbeitet hat) zu datieren.

Leider gibt es keine Liste von Steinmetzen und ihren Steinmetzzeichen. Man muss daher den Weg über andere Bauwerke gehen, deren Herstellungszeitpunkt genau bekannt ist. Für den Silixer Kirchturm ergab sich folgende Lösung:

Durch Herrn Dr. Masuch, einen Experten für Steinmetzzeichen aus Hannover, wurde ich auf Steinmetzzeichen am Kloster Möllenbeck hingewiesen. Dort gelang es, die gleichen Steinmetzzeichen, die am Silixer Kirchturm angebracht sind, ebenfalls zu finden. Mindestens eins der Silixer Zeichen befindet sich auch an der Kirche in Deckbergen.

 

Die Datierung des Silixer Kirchturms ist mit den vorliegenden Informationen nun leicht möglich. An diesem Turm, am Kloster Möllenbeck und an der Kirche in Deckbergen haben dieselben Steinmetze gearbeitet. Die Bauarbeiten in Möllenbeck endeten im Jahre 1503 und die Kirche in Deckbergen wurde um 1500 erweitert. An der Möllenbecker Klosterkirche gibt es zudem Stilelemente, die denen in Silixen sehr ähnlich sind. Damit ist belegt, dass auch der Silixer Kirchturm um 1500 erbaut sein muss. Das Baujahr ist jedoch noch näher zu bestimmen. An der Nordseite unserer Kirche befindet sich ein Stein mit der Jahreszahl 1501. Dieser Stein muss zu Abschluss eines Kirchenneubaues in Silixen angefertigt worden sein. Auch die Datierung unseres alten Weihwasserbeckens durch Herrn Schanz unterstützt diese Daten. Es wurde zwischen 1473 und 1508 angefertigt, wahrscheinlich auch anlässlich eines Kirchenneubaues 1501.

Aufgrund dieser Zusammenhänge ist belegt, dass der Silixer Kirchturm mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus dem Jahr 1501 stammt. Alle späteren Berichte über Zerstörungen, Blitzschläge usw. an der Silixer Kirche müssen sich auf das Kirchenschiff oder die hölzernen Bestandteile bzw. den Dachstuhl des Turmes beziehen.

Der 1501 fertiggestellte Turm der Silixer Kirche blieb erhalten. Er gehört somit zu den ältesten Gebäuden im Extertal. W.K.S.

 

Das Silixer Kirchengebäude in seiner heutigen Form besteht aus drei Bauteilen, die in verschiedenen Epochen errichtet wurden. Neben dem Turm aus spätgotischer Zeit (1501) befindet sich das 1803 erbaute Kirchenschiff, daran schließt sich im Osten der Chorraum aus dem Jahr 1954 an.

Insbesondere das Kirchenschiff, aber auch der Turm, wurden beim Kirchenumbau 1954 stark verändert.

Von dem alten Kirchenschiff blieben nur die Außenmauern erhalten. Fenster, Türen, Inneneinrichtung und Decke wurden erneuert bzw. umgebaut und im Osten erhielt die Kirche einen Chorraum. Außerdem bekam die Kirche eine Heizung. Ein Gedenkstein an den Bau des Kirchenschiffes 1803, der sich über dem Südeingang befand, wurde in das Innere der Kirche unter die Empore versetzt. Seit 1999 ist dieser Stein im Turm aufgestellt.

Am Turm wurde 1954, im Vergleich zum Kirchenschiff, relativ wenig verändert. Unterhalb des Turmdaches entfernte man Verzierungen, und die Nordtür mit ihrem gotischen Türbogen erhielt die heute bestehende Form.

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Textquelle: Festschrift zum 500-jährigen Turmjubiläum im Jahr 2001. Sie wurden zusammengetragen und verfasst von Willi K. Schirrmacher, dem heutigen Vorsitzenden des Heimatvereins Silixen und Hobbyhistoriker, sowie und Pastor Wolfgang Schanz, Autor des Silixer Ahnenbuches und der Almenaer Chronik.

Impressionen aus unserer Kirche


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