Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine bewegt uns alle zutiefst. Wir sind erschrocken, verängstigt und blicken voller Sorgen und Mitgefühl in Richtung Osten.
Wir schauen aber auch auf die Bilder an der polnisch/ukrainischen Grenze und die vielen flüchtenden Menschen - vor allem Frauen und Kinder.
Wir fühlen uns machtlos und es bleibt wenig, was wir tun können.
Bei all dem Leid, was wir sehen, bleibt aber doch die Gewissheit, dass wir in Gottes Händen geborgen sind. Er wendet sich nicht ab und wir können für die Menschen und die Machthaber beten.
Dabei denken wir natürlich zunächst an die Menschen in der Ukraine, deren Heimat zerbombt und deren Leben bedroht wird. Wir sollten aber nicht vergessen, dass auch viele russische Bürgerinnen und Bürger nicht mit dem einverstanden sind, was im Kreml entschieden wird und sich - öffentlich oder still - widersetzen.
Wir denken auch an unsere Nachbarn, die vor einigen Jahren zu uns gekommen sind und hier eine neue Heimat gefunden haben, die sich nicht mit Putin und seinen Vorstellungen identifizieren; die LKW-Fahrer und vielen anderen Menschen, die sich in unserem Land aufhalten. Wir sollten nicht den Fehler machen und alle unter Generalverdacht stellen für das, was machtbesessene Politiker für "richtig" halten. Nicht alle haben dieses verdrehte Bild von der Wahrheit.
Krieg und Gewalt sind mit nichts zu rechtfertigen und es sollte alles dafür getan werden, diesen Krieg zu beenden und die Greueltaten zu stoppen. Dafür wollen wir gemeinsam beten
Verleih uns Frieden gnädiglich
Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist ja doch kein andrer nicht,
der für uns könnte streiten,
denn Du, unser Gott, alleine.
Martin Luther, 1529
Auch wir Christen sind Menschen, die zweifeln und die nicht alle drängenden Fragen beantworten können. Bei all dem Leid, das wir sehen, trägt uns aber doch die Gewissheit, dass Gott uns nicht allein lässt und wir - egal, was kommt - in seinen Händen geborgen sind. Lasst uns für die Menschen auf beiden Seiten beten. Er wendet sich nicht ab und wir können für die Menschen und die Machthaber beten.
Dietrich Bonhoeffer, von den Nazis am Ende ihrer Schreckens-Herrschaft ins KZ gesteckt und dort ermordet, hatte den 2. Weltkrieg hautnah miterlebt. Seine tiefgehenden Worte können uns auch heute Mut machen sowie Hoffnung schenken: